Categories
News

Deutsche immer gestresster: Nächtliches Zähneknirschen nimmt zu

Laut einer Statistik verschrieben Zahnärzte im Jahr 2016 rund 1,6 Millionen gesetzlich Versicherten eine Aufbiss-Schiene. Das ist ein Anstieg von knapp 16 Prozent gegenüber dem Jahr 2012.  Zähneknirschen ist nicht nur schädlich für Zähne, besonders bei Zahnimplantaten kann es verherende Folgen haben.

Stress: Auslöser für nächtliches Zähneknirschen

Tagsüber wird gepresst, nachts geknirscht: Am nächsten Morgen schmerzen Kopf und Kiefer. Neben Schmerzen und Verspannung sind abgeriebene Zähne die Folge. Sowohl das Zähneknirschen als auch das Zähnepressen werden in der Medizin unter dem Begriff „Bruxismus“ zusammengefasst. Oft ist das Knirschen psychosomatisch, eine Art der Stressbewältigung. Die Zunahme der Knirscher wird mit erhöhtem Leistungsdruck und Stress im Job und Alltag begründet. In den meisten Fällen sind sich die Betroffen ihres Leidens gar nicht bewusst. Erst wenn der Zahnarzt eine Abrasion der Kauflächen bei der jährlichen Vorsorge-Untersuchung erkennt oder sich der Bettnachbar beschwert, kommt es raus. Dann wird eine Aufbiss-Schiene verschrieben. Diese ist nachts zu tragen, um zu vermeiden, dass die Zahnhartsubstanz Schaden nimmt. Zwar verhindert die „Knirscher-Schiene“ Schlimmeres, bekämpft wird die Ursache bzw. das Knirschen an sich jedoch nicht.

Zahnimplantate bei Bruxismus besonders gefährdet

Bei Zahnimplantaten kann das nächtliche Knirschen zu einer enormen Spitzenbelastung, und so zu Verschleiß an der Implantatkonstruktion bzw. den Implantataufbauteilen führen. Eine deutlich herabgesetzte Haltbarkeit ist die Folge. Bei der Versorgung mit Zahnimplantaten stellen Knirscher daher eine Risikogruppe dar.

Zähne und Zahnimplantate schützen: Stress abbauen!

Eine Aufbiss-Schiene ist ein Schutz für die Zähne, doch gegen psychosomatische Ursachen hilft nur, die innere Unruhe und den Stress abzubauen. „Wer zu den nächtlichen Zähneknirschern gehört, sollte dies als Warnzeichen des Körpers verstehen und versuchen, Stress abzubauen“, sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der BARMER. Sie empfiehlt, regelmäßig zur zahnärztlichen Vorsorge zu gehen und den Stressursachen auf den Grund zu gehen. Um zur Ruhe zu kommen und Stress abzubauen, können progressive Muskelentspannung, Autogenes Training oder Yoga hilfreich sein und werden sogar von den gesetzlichen Krankenkassen unterstützt.

Quelle: BARMER/p008888