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Die Fragen in unserem Parodontose-Selbsttest sind so gewählt, dass Sie sie entweder direkt oder mit Hilfe eines Spiegels leicht beantworten können. So können Sie sich schnell über Ihr persönliches Parodontitis-Risiko informieren. Zur 1. Frage.

Oraqix®-Betäubungsgel

Das Oraqix® Parodontal Gel (Fa. Dentspley De Trey) ist ein Gel für die Oberflächenanästhesie, das mit einer Kanüle gezielt in die Zahnfleischtasche eingebracht wird ohne zu verletzen. Dort verfestigt es sich zu einer zähen Masse, was die Verweildauer und damit die Wirkzeit erhöht. Das Einbringen in die Zahnfleischtasche ist in der Regel schmerzfrei, in abhängig vom Entzündungsgrad und der Enge der Zahnfleischtasche kann es aber auch als unangenehm empfunden werden. Die Wirkung ist auf das eingespritzte Zahnfach beschränkt. Der Zahn(nerv) wird durch Oraqix® nicht betäubt, sondern nur das Weichgewebe.

Wirkung von Oraqix®

Sie tritt schon ca. nach 30 sek ein, hält dafür aber nur etwa 20 min an, was sicher ausreichend ist, wenn die Betäubung des Zahnfachs bei einer Parodontosebehandlung nacheinander erfolgt. Bei tieferen Taschen (>6mm) scheint die Wirkung weniger tief und kürzer sein. Auch bei stark entzündeten Verhältnissen kann nicht mit einer ausreichenden Betäubung gerechnet werden, was bei der Planung zu bedenken ist. Eine sichere Betäubung wird zwar nicht erzielt, aber diese dürfte ausreichend für schmerzarme Parodontitisbehandlungen mit dem Laser oder Vector®-System sein.

Wirkstoff: Lidocain und Prilocain ohne Adrenalinzusatz und Konservierungsstoffe

Was kann man von Oraqix® erwarten?

  • (im Vergleich zu einer Spritze) angenehme Applikation
  • oberflächliche Betäubung der Zahnfleischtasche
  • kein anhaltendes Taubheitsgefühl nach der Behandlung
  • so gut wie keine Nebenwirkungen
  • durchaus ausreichende Anästhesie für eine Prarodontitistherapie mit dem Vector® und Laser
  • gut als Betäubung für professionelle Zahnreinigungen bei empfindlichen Patienten

Wo liegen die Grenzen von Oraqix®?

  • keine vollständige, mit einer Lokalanästhesie vergleichbare Schmerzausschaltung
  • keine Betäubung des Zahns z.B. für eine Füllungstherapie
  • keine Wirkung über längere Zeit
  • evtl. nicht ausreichende Wirkung bei tiefen Taschen (> 6mm)

Nebenwirkungen

Jedes Medikament hat auch Nebenwirkungen. Bei Oraqix® dürften sich die Risiken aber eher im theoretischen Bereich ansiedeln, wenn keine Allergie gegen die Inhaltsstoffe besteht.

Fazit:
Oraqix® stellt zwar keinen echten Ersatz zur herkömmlichen Anästhesie per Injektion dar. In Kombination mit schmerzarmen Parodontitistherapien ist es aber gerade für den sensiblen Patienten eine willkommene Alternative.

Quellen:
Flemming, H.-C. and Wingender, J. (2002), Was Biofilme zusammenhält: Proteine, Polysaccharide .. Chemie in unserer Zeit, 36: 30–42.
H.-P. Müller, Checklisten der Zahnmedizin – Parodontologie, Georg Thieme Verlag Stuttgart New York (2006) 
H.-C. Plagmann, Lehrbuch der Parodontologie, Carl Hanser Verlag München Wien (1998)

I. Moschos, A. Kassa, D. Moschos, B. Willershausen, Anästhesie-Gel (Oraqix) versus herkömmliche Lokalanästhesie im Rahmen der nicht-chirurgischen Parodontalbehandlung, Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 63, 5 (2008)

Bildnachweis: Fotolia norman blue