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Am Häufigsten gelesen
Private Leistungen und Preise in der Parodontitistherapie
Wenn auch die grundsätzliche Zahnfleischbehandlung von der gesetzlichen Krankenkasse getragen wird, so gibt es doch einige parodontologische Leistungen, bei denen nur die privaten Kassen mitziehen. Dazu gehören:
- Professionelle Zahnreinigung (teilweise auch Erstattungen der GKV-Kassen);
- Bakterientestungen, Gentests;
- bestimmte Techniken/Verfahren wie Laserbehandlung und Vector®;
- regenerative (wiederaufbauende) Maßnahmen, wie z.B. Rezessionsdeckungen, Bindegewebstransplantate, Emdogain®.
Allgemeinleistungen, PZR und Tests
Betäubung eines Zahnes (wenn die Zielleistung auch "privat" ist)
Wenn eine zahnärztliche Leistung erbracht wird, die nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen wird, ist auch die dazu gehörige Betäubung “privat”.
Die Betäubung des Zahnfleisches mit dem Anästhesie-Gel Oraquix® ist immer eine Privatleistung.
Diagnostik als Privatleistung
Typische diagnostische Leistungen in der Parodontologie, wenn diese privat berechnet werden.
PZR (professionelle Zahnreinigung)
Natürlich hat nicht jede PZR einen Parodontose-Hintergrund. Zu einer modernen Parodontitisbehandlung gehört die professionelle Zahnreinigung jedoch dazu. Deswegen haben wir die Preise hier mit rein genommen.
GOZ 1040 (PZR), GOZ 1000/1010 (Mundhygieneindex), evtl. GOZ 4005 (Parodontalindex) oder sogar Parodontalstatus (GOZ 4000): eine PZR kann da gut und gerne 150€ und mehr kosten. Viele Praxen bieten aber Pauschalangebote für Kassenpatienten zwischen 70 und 100€ an.
PZR bei Parodontitispatienten wird von der Kasse übernommen
Seit 7/2021 wird die Entfernung des “supragingivalen Biofilms”, was eine PZR gleichgestellt ist im Rahmen der unterstützenden Parodontaltherapie (UPT) bei Patienten mit genehmigter Parodontosebehandlung von den Kassen übernommen. Im Rahmen der Nachsorge zahlt die Kasse jährlich 1-4 mal über 2 Jahre ein solche PZR. Bevor ein PAR-Antrag genehmigt wurde aber nicht, auch wenn eine Parodontits besteht.
Bakterientests und Gentestung
Die Bestimmung der Bakterien vor Behandlung, um eine gezielte Antibiotikabehandlung durchführen zu können, ist keine Kassenleistung. Die Kosten für die Bakterientestung liegen je nach Testverfahren bei ca. 45-100€. Auch ein Gentest um das Parodontitis-Risiko zu bestimmen, muss privat bezahlt werden. Ein IL-1-Gentest schlägt je Analyse mit ca. €50,00 zzgl. Mwst. zu Buche. Für die Entnahme fallen ca. 6-12€ an Einige Labore kombinieren diesen Test mit der Markerkeimbestimmung zu günstigeren Kosten.
Ligosan slow release®
Die Behandlung mit dem lokalen Antibiotikum Ligosan® wird nicht von der gesetzlichen Krankenversicher ung getragen. Neben den Produktkosten:
- Packung mit 2 Zylinderkartuschen ca. 130€ oder
- Packung mit 4 Zylinderkartuschen ca. 240€,
fällt noch das zahnärztliche Honorar an, das aber gebührenrechtlich eher gering bewertet ist (GOZ 4025: ca. 2€ je Zahn).
Laserbehandlung und Vector®
Spezielle Techniken bei der Zahnfleischbehandlung wie Vector® oder Laser, schmerzarme Parodontosebehandlung, müssen auch gesetzlich versicherte Patienten privat nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) bezahlen. Private Krankenkassen übernehmen auch die Kosten für solche neueren Verfahren, wenn sie wissenschaftlich dokumentiert sind.
Geschlossene Parodontosebehandlung als Privatleistung
Die Leistungsbeschreibung gilt für jedwede Technik der geschlossenen Parodontosebehandlung. Aufgrund der niedrigen Bewertung der Einzelleistung kann der Zahnarzt keinen Zuschlag für einen Laser in Ansatz bringen. Allerdings sind höhere Steigerungsfaktoren nicht unüblich, so dass die Kosten bei einer Laserbehandlung über dem einer sonstigen “privaten” Parodontosebehandlung liegen dürften. Viele Praxen berechnen auch die Vectorbehandlung mit einem erhöhten Steigerungsfaktor.
Offene Parodontosebehandlung als Privatleistung
Im Grunde widerspricht die offene Behandlung der Idee einer sanften, schmerzarmen Therapie mittels Laser oder Vector®. Der Vollständigkeit halber hier aufgeführt.
Regenerative Parodontalchirurgie
Die Heilung einer Parodontitis nach den klassischen chirurgischen Methoden übernimmt zwar die Kasse, Gewebe-Regenerationen (GTR), Rezessionsdeckungen oder Papillenrekonstruktionen werden aber nur von den Privatversicherern übernommen. Als Kassenpatient muss man selber in die Tasche greifen. Je nach Maßnahme können da für die Rettung eines Zahnes schnell einige Hundert Euro pro Zahn zusammenkommen:
Knochenaufbau/Guided Bone Regeneration/GTR/GBR mit Knochenersatzmaterial, Membrantechnik
Bei Verwendung von Eigenknochen mit Knochengewinnung GOZ 9090/9100, 0510/0530 100-800€, zzgl. Material: Membran ca. 60-100€, Knochenersatzmaterial 60-120€, zzgl. Betäubung.
Das Bindegewebstransplantat
Das Bindegewebstransplantat ist ein durchaus anspruchsvoller Eingriff. Spezialisten dürften vor einer Steigerungen des Faktors kaum zurückschrecken.
Verschiebelappen zur Rezessionsdeckung
Auch der Verschiebelappen zur Rezessionsdeckung ist ein durchaus anspruchsvoller Eingriff. Spezialisten dürften vor der Möglichkeit der Steigerungen des Faktors Gebrauch machen.
Emdogain®
Das Einbringen des Proteins Emdogain® zur Zahnbettregeneration wird je Zahn nach der GOZ 4110 berechnet, zzgl. Betäubung. Die Kosten für das Emdogain® selbst liegen in der kleinsten Einheit bei ca. 200€.
Freies Schleimhauttransplantat
Das freie Schleimhauttransplantat ist nicht sehr populär. Zu schlecht honoriert und geringes Indikationspektrum.
Fazit:
Aufwendige parodontale Behandlungen sind für den Erhalt eines Zahnes manchmal die einzige Chance. Allerdings können die Investitionen hierzu durchaus beachtlich werden.
Quellen:
GOZ 2012
BEMA, Sozialgesetzbuch Band V
Preisliste Straumann 2015
Bildquelle: Istockphoto 42938408