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Die Fragen in unserem Parodontose-Selbsttest sind so gewählt, dass Sie sie entweder direkt oder mit Hilfe eines Spiegels leicht beantworten können. So können Sie sich schnell über Ihr persönliches Parodontitis-Risiko informieren. Zur 1. Frage.
Welche Kosten der Parodontosebehandlung übernimmt die Krankenkasse, welche nicht?
Die Kosten für eine Parodontitistherapie werden grundsätzlich sowohl von den privaten als auch den gesetzlichen Krankenkassen (AOK; BEK, TK, BKK, GEK, IKK) übernommen. Dabei gehören neben der eigentlichen (geschlossenen) Parodontosebehandlung auch die chirurgische (offene) Parodontitisbehandlung zum Leistungsangebot der Kassen, also ohne eigene Kosten für den Patienten. Bei der Nachsorge werden seit 7/2021 auch die PZR (professionelle Zahnreinigung) von den Kassen übernommen!
Regenerative Maßnahmen und spezielle Verfahren (Laser) sind keine Kassenleistung, werden aber von den Privaten übernommen.
Genehmigung vor Behandlungsbeginn für die Kasse
Damit die Kosten übernommen werden, muss bei der Krankenkasse ein Antrag auf Parodontosebehandlung gestellt werden. Eine Zahnfleischbehandlung kann nur nach Ablauf von 2 Jahren zu Lasten der Kasse wiederholt werden.
Die Kassen zahlen fast alles bei der Parodontosebehandlung
Verursacher der Parodontitis sind Bakterien. Wenn man den Markerkeimen der Parodontitis vorab auf die Spur für eine gezielte adjuvante Antibiotikatherapie kommen will, kann man spezielle Bakterientests durchführen. Kosten: je nach Testverfahren ca. 65-100€
Der Leistungsumfang der Kassen bei der Parodontosebehandlung wurde 2021 in wesentlichen Punkten erweitert. Zum Leistungsumfang gehören:
- Befundaufnahme mit Messung als parodontales Screening (PSI)
- Befunderhebung eines Parodontalstatus
- Parodontologisches Aufklärungs- und Therapiegespräch
- Patientenindividuelle Mundhygieneunterweisung Antrag auf Parodontosebehandlung (PAR-Antrag)
- Röntgendiagnostik (Zahnfilme, OPG); Privatsache ist das 3D-Röntgen (CT, DVT) Kosten ca. 150€
- notwendige Lokale Betäubungen: infiltrations oder Leitungsanästhesien (jedoch keine Oberflächenbetäubung)
- die eigentliche “Parodontosebehandlung”: die antiinfektiöse Therapie mit subgingivaler Instrumentierung (Handinstrumente, Ultraschallinstrumente)
- Medikamentöse Behandlung mit Antibiotika, lokale Mundschleimhautbehandlung (Salben, Spülungen) des Zahnarztes.
- Befundevaluation: erneute Befundung nach 3-6 Monaten
- gegebenenfalls offene Behandlung (chirurgische Parodontitisbehandlung) bei tiefen Taschen nach Abschluss der geschlossenen Therapie und
- Unterstützende Parodontitistherapie (UPT) mit
Untersuchung des Parodontalzustands - Überprüfung der Mundhygine und erneuter Unterweisung
Professioneller Zahnreinigung bis zu 4 Mal/Jahr
Damit bieten die gesetzlichen Kassen das komplette Therapiespektrum mit Ausnahme von regenerativen Verfahren an.
Diese parodontologischen Leistung sind privat
PZR (professionelle Zahnreinigung) vor genehmigter Behandlung
Das moderne Konzept der Parodontitistherapie beinhaltet eine professionelle Zahnreinigung vor der Parodontosebehandlung. Die Kosten für diese PZR und auch für sinnvolle/notwendige professionelle Reinigungen müssen vor Genehmigung der Behandlung privat bezahlt werden. Im Recall werden die Kosten von den Kassen bis zu 4 Mal im Jahr getragen.
GOZ 1040 (PZR), BOZ 1000/1010 (Mundhygieneindex), evtl. GOZ 4005 (Parodontalindex): eine PZR kann da mit ca. 150€ zu Buche schlagen. Viele Praxen bieten aber Pauschalangebote für Kassenpatienten zwischen 70 und 100€ an.
Bakterientest: Keimbestimmung vor Behandlung und als Kontrolle
Verursacher der Parodontitis sind Bakterien. Wenn man den Markerkeimen der Parodontitis vorab auf die Spur für eine gezielte adjuvante Antibiotikatherapie kommen will, kann man spezielle Bakterientests durchführen. Kosten: je nach Testverfahren ca. 65-100€
Laserbehandlung
Auch Laserbehandlungen ist keine Kassenleistungen und muß privat nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) beglichen werden. Privat Versicherte sind da besser gestellt. Im Allgemeinen übernehmen die Privaten auch die neueren Verfahren, wenn sie wissenschaftlich dokumentiert sind. Auch die injektionsfreie Betäubung des Zahnfleisches mit Oraquix® ist nicht Bestandteil der Kassenverträge.
Mehr über die Kosten für Laserbehandlung
Regenerative Parodontalchirurgie
Die Heilung einer Parodontitis nach den klassischen chirurgischen Methoden übernimmt zwar die Kasse, Gewebe-Regenerationen (GTR), Rezessionsdeckungen, Emdogain® oder Papillenrekonstruktionen werden jedoch nur von den Privatversicherern übernommen. Als Kassenpatient muss man selber in die Tasche greifen. Je nach Maßnahme können da schnell einige Hundert Euro pro Zahn in Rechnung gestellt werden.
Kostenvoranschlag anfordern, Kosten kalkulieren
Die o.g. Preise für private Leistungen orientieren sich an Leistungen der GOZ 2012 , die sich zwischen dem 2,3 und dem 3fachen Faktor bewegen. Je nach Schwierigkeit können diese Multiplikatoren vom Zahnarzt auch höher=teurer angesetzt werden. Begleitleistungen wie Lokalanästhesien, die bei reinen Privatbehandlungen nicht über die gesetzliche Krankenkasse abgerechnet werden können, sind nicht mit gerechnet.
Fazit:
Wir empfehlen, sich einen Kostenvoranschlag für die Behandlungen erstellen zu lassen. Insbesondere wenn die Prognose des Zahns kritisch ist und noch Zahnersatz ansteht, sollte man erhebliche Investitionen überdenken. Da kann der Ersatz durch ein Zahnimplantat wirtschaftlicher sein.
Partnerseite: Das wir ein Zahnimplantat Kosten.
Beschluss des Bewertungsausschusses für die zahnärztlichen Leistungen zur Umsetzung der vom G-BA beschlossenen Richtlinie zur systematischen Behandlung von Parodontitis und anderer Parodontalerkrankungen (PAR-Richtlinie) vom 17.12.2020, KZBV
GOZ 2012 (Gebührenordnung für Zahnärzte)
BEMA (Gebührenverzeichnis für Kassenleistungen)
Abrechnung Laser, Zahnärztekammer, dens 4/2013
Bildquelle: Istockphoto 36629084