Papillenrekonstruktion

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Rekonstruktion der Zahnfleischpapillen- Behandlung der "schwarzen Dreiecke"

Wenn die Zahnfleischpapillen  (Zahnfleischdreiecke zwischen den Zähnen) verloren gehen, sind vor allem ästhetische Beeinträchtigungen die Folge. Aber auch phonetische Veränderung beim Sprechen sind möglich, wenn die sogenannten schwarzen Dreiecke im Frontzahnbereich auftreten. Dann kann es zu Pfeifeffekten kommen.

Da in der heutigen Zeit perfekte Ästhetik immer mehr gefragt ist, steigt auch die Nachfrage nach ästhetischen Korrekturen bei verlorengegangenen Papillen.

Papillenverlust mit "schwarzem Dreieck"

Warum geht die Zahnfleischpapille verloren?

Durch den Knochenverlust bei einer Parodontitis vergrößert sich der Abstand zwischen   Knochenobergrenze zwischen den Zähnen und dem Kontaktpunkt der Zahnkronen. Der Raum, den die Papille zwischen den Zähnen ausfüllen muss, wird dabei größer, je mehr Knochen verloren gegangen ist. Wenn der Raum zu groß wird, schaffte es das Zahnfleisch nicht mehr dieses Dreieck auszufüllen: die Papille geht verloren. Es gibt aber auch andere Ursachen.

  • NUG/NUP (hier ist es ein ganz typisches Symptom dieser akuten Erkrankung)
  • parodontalchirurgische Maßnahmen (durch die Wundheilung und ungünstige Schnittführung)
  • Zahnlücken (zu großer Abstand zwischen den Zähnen), ungünstige Zahnform

Rekonstruktion der Zahnpapille ist hohe Kunst

Wenn ein Knochenverlust verantwortlich ist, müsste therapeutisch dieser Knochen regeneriert werden, was aber bei einem entsprechenden  horizontalen Knochenabbau kaum realistisch ist. Alle anderen Verfahren zielen auf eine Vermehrung des Zahnfleischs ab, sind an individuelle Determinierung und Heilvorgänge geknüpft und daher nicht sicher vorhersagbar. Größere Lücken sind wohl auf biologisch-chirurgischem Weg nicht zu füllen.

Je kleiner der Defekt, desto eher ist eine Papillenrekonstruktion möglich

Für die Wiederherstellung der Zahnfleischpapille sind in der Literatur verschiedene Verfahren beschrieben, die je nach Situation angewendet werden:

Einschichtiges Verfahren

Es werden verschiedene Verschiebelappen (Rotationslappen, koronaler Verschiebelappen etc.) verwendet.

Zweischichtiges Verfahren

Um mehr Volumen zu bekommen und dadurch den Höhenverlust ausgleichen zu können, wird hierbei eine Kombination aus einem Bindegewebstransplantat mit einem Lappen verwendet, der tunnelierend oder aber gestielt präpariert wird, damit die Versorgung ausreichend vorhanden ist.

Osseoaugmentative Verfahren

Bei einem sehr starken Höhenverlust mit Knochenabbau wird zusätzlich zu dem Bindegewebstransplantat noch eine knöcherne Auffüllung im Zahnzwischenraum angewendet. Der Versuch knöchern an Höhe zu gewinnen (vertikaler Knochenaufbau) ist aber meist nicht von Erfolg gekrönt.

Unterspritzung mit Hyaluronsäure

Aus der kosmetischen Faltenbehandlung ist die Unterspritzung mit Hyaluronsäure ein bekanntes Verfahren. Auch im Zahnfleisch ist ein Volumengewinn durch das Einspritzen von Hyaluronsäure (z.B. Tissue Support®, Medical Instinct) mittlerweile gut dokumentiert. Um das Gewebe nicht zu überfordern, kommen eher kleine bis mittelgroße Lücken infrage. Auch ist keine Dauerhaftigkeit des Ergebnisses zu erzielen, da Hyaluronsäure über Monate abgebaut wird. Vorteil ist jedoch die geringe Invasivität und die Wiederholbarkeit der Prozedur.

Prothetische Lösung durch Keramik

Ein ganz anderer Ansatz ist die Umformung der Zähne durch Keramik, um die entstandenen Räume so zu verkleinern, dass die Papille wieder den Raum füllen kann. Oftmals ist bei erheblichen Knochenabbau auch eine unschöne Kronensituation anzutreffen, so dass hier eine Überkronung oder Teilüberkronung (Veneers) mehrere Vorteile hat.

Fazit:

Die Rekonstruktion der Papillen ist nur bei kleineren Defekten wirklich realistisch. Ansonsten bleibt eher eine Lösung mit Keramik.

Quelle:
A. Kasaj, Plastische Parodontalchirurgie – Möglichkeiten und Grenzen, NAgP-News, 19. Jahrgang, 2010