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Zahnersatz bei Parodontose
Parodontose ist der häufigste Grund für Zahnverlust. Die Planung für den erforderlichen Zahnersatz erfordert hier größte Sorgfalt, da durch den Knochenabbau auch vorhandene Zähne in ihrer Stabilität beeinträchtigt sein können. Die Belastbarkeit und Prognose der Zähne stellt also ein entscheidendes Kriterium für die Wahl des optimalen Zahnersatzes dar.
Die Behandlung der Parodontitis muss auf jeden Fall erfolgreich abgeschlossen sein.
Diese Fragen machen deutlich, dass die Zahnersatzplanung bei einer Parodontitis besonders schwierig ist. Trotzdem kann man ein paar Anhaltspunkte geben, um sinnvollere Versorgungen von weniger geeigneteren zu unterscheiden.
3 Möglichkeiten für Zahnersatz im parodontal geschädigtem Gebiss
1. Vollständig zahngetragener Zahnersatz
– festsitzend (Brücke)
Bakterien im Biofilm: je älter desto besser organisiert und geschützt
- Herausnehmbar (Prothese)
- Kombiniert (z.B. Geschiebeprothesen, Teleskopprothesen)
2. Rein implantatgetragener Zahnersatz
Einzelzahnimplantate
Implantatbrücken (auch zum Totalersatz)
Herausnehmbar (Teleskope, Stege, Kugelkopfanker, Locatoren etc.)
3. Hybrid-Zahnersatz, gemeinsam auf Implantat und Zahn
Festsitzend (Brücke)
Herausnehmbar (kombiniert z.B. Teleskope oder Locatoren®)
Schweregrad der Parodontose ist für die Zahnersatzplanung entscheidend
Leichte Parodontitis ohne wesentlichen Knochenverlust
Hier dürfte es noch kaum Einschränkungen gegenüber dem gesunden Gebiss geben. Bei Lücken von 1-2 fehlenden Zähnen ist also eine feste Brücke auf den eigenen Zähnen gut möglich, wenn man die Parodontose zur Ausheilung bringen kann. Implantate können aber die besser Option sein.
Parodontitis mit mittlerem Knochenabbau
Hier kann ein fester Zahnersatz auf eigenen Zähnen möglich sein, wenn die Pfeilerzähne noch stabil sind, und eine kleine Brücke tragen sollen. Bei größeren Lücken oder Pfeilern mit schon deutlicherem Knochenabbau ist davon eher abzuraten. Hier sollten Lösungen in Betracht gezogen werden, die den Verlust eines Pfeilers mit einplanen: herausnehmbarer Zahnersatz, z.B. Teleskop-Prothesen. Immer mehr Menschen entscheiden sich aber für Zahnimplantate, um Lücken zu schließen ohne die eigenen Zähne zu belasten. Ein echter Gewinn also.
Schwere Parodontitis mit starkem Knochenverlust und Verlust vieler Zähne
Hier hat man nur 2 Optionen: herausnehmbarer Zahnersatz mit oder ohne Implantate (zur Pfeilervermehrung) oder festsitzend komplett implantatgetragen. Gerade bei hohen Investitionen sollte die Prognose der eigenen Zähne einer strengen Prüfung unterzogen werden. Wie lange werden sie ohne zusätzliche Belastung halten? Und wie sieht es aus, wenn sie sogar eine Prothese stützen müssen?
Fazit:
Der richtige Zahnersatz bei Parodontose ist eine große Herausforderung. Bleiben die Pfeiler stabil genug für eine feste Brücke, die sich nicht mehr verändern lässt? Können Zahnimplantate die Lücken füllen? Im Zweifelsfalle kann ein herausnehmbarer Zahnersatz als flexible Option die bessere Wahl sein.
Literatur:
Pagel, Daniel: Die Prothetik im parodontal geschädigten Gebiss: Risikoeinschätzung und therapeutische Möglichkeiten, Taschenbuch Spitta (22. Mai 2014)
Hupfauf, L., Horch, H. H.:Festsitzender Zahnersatz, Bd 5, Urban & Schwarzenberg; Auflage: 3. Aufl. (1993)
M. Kern, R. J. Kohal, A Mehl und P Pospiech, J. R. Strub, M. Kern, J. C. Türp und S. Witkowski, Curriculum Prothetik: Set Band 1-3 , Quintessenz Verlag (Broschiert – 23. November 2010)
Freesmeyer, W.B.: Klinische Prothetik, 2 Bde., Bd.1, Festsitzender und implantatgetragener Zahnersatz, Karl F. Haug Fachbuchverlag (1995)
Bildnachweis: istockfoto 24773875