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Schmerzen bei und nach der Parodontosebehandlung
Der Wunsch eines jeden Patienten ist, dass es beim Zahnarzt nicht weh tut. Gerade die Parodontosebehandlung hat diesbezüglich aber einen eher schlechten Ruf. Natürlich lassen sich alle zahnärztlichen Behandlungen heutzutage mit einer Betäubung grundsätzlich schmerzfrei durchführen. Die Parodontitistherapie macht da zwar keine Ausnahme, aber die Zahl der behandelten Zähne in einer Sitzung ist hoch und der Verlauf nach chirurgischen Eingriffen am Zahnfleisch ist durchaus mit Beschwerden verknüpft.
Schmerzen während der Behandlung
Wenn man die Option einer schmerzlosen Parodontosebehandlung nicht nutzt/nutzen kann, sollte auch mit den klassischen Betäubungsspritzen (die allerdings auch unangenehm piksen können) eine schmerzfreie Behandlung hinzukriegen sein. Gelegentlichen Anästhesieversagern oder Nachlassen der Wirkung während der längeren Sitzung kann man mit Aufmerksamkeit und Nachbetäuben entgegnen.
Das Gefühlt, dass man die Prozedur hinter sich hat, ist mehr als die halbe Miete. Allerdings selbst bei einer geschlossenen Parodontosebehandlung (also ohne Aufschneiden des Zahnfleischs) gibt es da unterschiedliche Verläufe:
- wie viele Zähne wurden behandelt?
- starker Befall, mit aufwendiger Wurzelglättung?
- Behandlung mit Handinstrumenten (traumatischer) oder mit Ultraschall?
- individuelles Heilpotential und Schmerzempfinden?
Wer schon nach professionellen Zahnreinigungen von schmerzhaften Zahnfleischreizungen berichtet, muss sich wohl auf Schmerzen einstellen. Dazu kommt noch eine erhöhte Kälteempfindlichkeit durch Wurzelglättung mit Abtrag der Oberfläche und Zahnfleischrückgang (Rezession) im Rahmen des Heilverlaufs.
Offene Behandlung tut weh
Die offene, chirurgische Parodontitisbehandlung hat ein noch viel größeres Potential Schmerzen im Nachgang zu erzeugen. Neben der meist aufwendigeren Wurzelglättung aufgrund der fortgeschrittenen Parodontitis, dem ausgeprägteren Zahnfleischrückgang und der damit verbundenen Empfindlichkeit, kommen auch noch Wundschmerz durch die Schnitte und das Ablösen des Zahnfleisches dazu, was die Einnahme von Schmerzmitteln für ein paar Tage sicher erforderlich machen dürfte.
Was tun gegen die Schmerzen?
Schmerzmittel
Je nach Schmerzentwicklung kommt man unter Umständen schon mit einfachen Schmerzmitteln aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR oder NSA) über die Zeit. Allgemein empfohlen werden z.B. Paracetamol 500mg oder Ibuprofen 400mg (beide frei in Apotheken erhältlich). Höhere Ibuprofen-Dosierung (600mg/800mg) sowie das gut wirksame Metamizol (z.B. Novalgin®-Tropfen) sind verschreibungspflichtig. Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin®) wird im Rahmen von chirurgischen Eingriffen nicht empfohlen, da hierdurch die Blutungsneigung steigt.
Nur selten dürften stärkere Schmerzmittel aus der Familie der Opioide, wie z.B.
- Tramadol (z.B. Tramal®)
- Tilidin (Valoron®)
- Codein u. Derivate
Mundspüllösungen
Mit Mundspüllungen kann man Schmerzen nicht direkt bekämpfen. Allerdings helfen Sie beim Heilprozess, wirken entzündungshemmend, desinfizierend und adstringierend. Schon Spülungen mit Salbei- oder Kamillentee wirken aufgrund ihrer Zahnfleisch-beruhigenden Wirkung lindernd auf Entzündungsprozesse.
Fazit:
Die Parodontosebehandlung ist vor allem deswegen unangenehm, weil so viele Zähne auf einmal behandelt werden, was eine entsprechende Anzahl von Spritzen erfordert. Aber auch die Zeit nach dem Eingriff kann -je nach Behandlungsumfang- unangenehm sein, und die Einnahme von Schmerzmittel erforderlich machen. Auch mit überempfindlichen Zähnen muss man rechnen.
Quellen:
Eckhard Beubler: Kompendium der medikamentösen Schmerztherapie: Wirkungen, Nebenwirkungen und Kombinationsmöglichkeiten, Taschenbuch Springer (2012)
Derry C., Derry S., Moore R.A., McQuay H.J. Single dose oral ibuprofen for acute postoperative pain in adults. Cochrane Database Syst Rev, 2009, CD001548
Jamal M Stein, Georg Conrads et al., Moderne Parodontologie in der Praxis: Band 2: Kausale Parodontaltherapie, Spitta Verlag, 2011
Jamal M Stein, Georg Conrads et al., Moderne Parodontologie in der Praxis: Band 3: Korrektive und unterstützende Parodontaltherapie, Spitta Verlag, 2011
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