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Die Fragen in unserem Parodontose-Selbsttest sind so gewählt, dass Sie sie entweder direkt oder mit Hilfe eines Spiegels leicht beantworten können. So können Sie sich schnell über Ihr persönliches Parodontitis-Risiko informieren. Zur 1. Frage.
Schienen gelockerter Zähne (Verblockung) und Stabilisierung des Bisses
Ein falscher Zubiss und Zahnlockerungen sorgen für eine kontinuierliche Verschlechterung der Situation. Schon im Rahmen der Vorbehandlung sollten Zähne und Biss daher soweit es geht stabilisiert werden, damit das durch die ständige Zahnbewegung angegriffene Zahnbett zur Ruhe kommen und heilen kann. Unter dieser Maßgabe ist eine Schienung nicht nur als Vorbehandlung sondern durchaus als parodontologische Therapie an sich zu betrachten.
Gleichmäßiger Biss durch Einschleifen
Ein falscher Biss (Fachbegriff: Okklusion) führt zu Überlastungen einzelner Zähne (okklusales Trauma), welche die Probleme der Parodontitis verstärkt und auch die Heilung nach einer Parodontosebehandlung (Scaling und Rootplanning) verschlechtert. Solche Früh- oder Vorkontakte sollten für eine harmonische Belastung des Gebisses eingeschliffen werden. Gegebenenfalls sollte die Abstützung durch einfachen, provisorischen Zahnersatz verbessert werden s.u.. Bei Knirschern (Bruxismus) ist wegen der hohen Gefahr der Überbelastung und zunehmender Lockerung der Zähne ein Schutz durch das Einsetzen einer Knirscherschiene nötig.
Schienen von gelockerten Zähnen
Sollten durch den Knochenabbau Zähne gelockert sein, sollte eine Stabilisierung dieser per Schienung vorgenommen werden. Dafür gibt es spezielle Bänder aus Kunststofffasern (z.B. Ribbond® etc.) oder aus Metall bzw. Drähte, wie sie auch nach Abschluss von kieferorthopädischen Behandlung eingesetzt werden. Diese werden an die wackelige Zahnreihe angepasst und dann mit speziellem Kunststoff mit den Zähnen verklebt, so dass eine schützende Verblockung entsteht. Auch eine sogenannte Aufbissschiene kann hierfür eingesetzt werden.
Einfache Stabilisierung kann nach Abschluss der Parodontosebehandlung gegebenenfalls durch verblockte Zahnersatzkonstruktionen erreicht werden.
Provisorischer Zahnersatz zur Abstützung
Bei fehlenden Zähnen ist ein schnell gefertigter, provisorischer Zahnersatz hilfreich, den Biss (s.o.) zu sichern und Kaukräfte durch seine Abstützung auf dem Kieferkamm zu verteilen. Aber Vorsicht: ein solcher herausnehmbarer Zahnersatz muss sich für einen sicheren Halt auch auf vorhandene Zähne abstützen. Das geschieht in Form von Klammern, die wiederum eine zusätzliche Belastung für diese Zähne darstellen. Form und Umfang eines provisorischen Zahnersatzes sind also sehr genau zu prüfen.
Fazit:
Wackelige Zähne sind vorab zu schienen, sonst läuft man Gefahr, dass auch erhaltungswürdige Zähne das Ende der Behandlung nicht erleben. Eine Bisskorrektur und gegebenenfalls provisorischer Zahnersatz können für eine gleichmäßigere Belastung sorgen.
Quellen:
Thomas E. Van Dyke, DDS, PhD und Sheilesh Dave, Risk Factors for Periodontitis, J Int Acad Periodontol. 2005 January; 7(1): 3–7.
H. F. Wolf, K. u. E.M. Rateitschak, Band 1: Parodontologie: Farbatlanten der Zahnmedizin Thieme; 3. Auflage (2012)
H.-C. Plagmann; Lehrbuch der Parodontologie, Carl Hanser Verlag München Wien (1998)
Bildquelle: Fotolia Stephan VanHorn