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Übergewicht/Adipositas ist ein Parodontitis-Risiko
Übergewicht stellt eines der wichtigsten Gesundheitsrisiken in der modernen Gesellschaft dar. Sie wächst in ihrer Prävalenz mit alarmierender Geschwindigkeit und erreicht in manchen Industriestaaten, insbesondere bei Kindern und jungen Erwachsenen, nahezu epidemische Ausmaße. Adipositas hat sich als Risikofaktor für zahlreiche Erkrankungen herausgestellt und kann auch als Risiko für die Entstehung einer Parodontose angesehen werden.
Stoffwechsel wird ungünstig beeinflusst
Begleiterscheinungen der Adipositas wie das metabolische Syndrom Hyperlipidämie und Insulinresistenz (Diabetes mellitus) kann eine bestehende Parodontitis verschlimmern. Die Frage nach der ursächlichen Beziehung zwischen einem erhöhten Body Mass Index (BMI ) bzw. Körperfettwert und der statistisch erhöhten Parodontitisinzidenz könnte in einer Störung des Fettstoffwechsels zu suchen sein, die eine wichtige Rolle in der Pathogenese von entzündlichen Erkrankungen spielt.
Adipositas sorgt für höhere Entzündgungsbereitschaft im Zahnbett
Bei einer Adipositas wird eine Reduzierung der Blutfzufuhr zu den parodontalen Geweben angenommen, welche die Entwicklung einer Parodontitis begünstigt. Außerdem ist Fettleibigkeit dafür bekannt, immunologische oder entzündliche Erkrankungen zu verschlimmern, im Vergleich zu nicht-adipösen Personen sorgt dies weit häufiger zu einer schlechteren Zahnbettsituation. Eine Schlüsselrolle soll der Insulinresistenz zukommen, hier schliesst sich der Kreis zum Diabetes mellitus als Risikofaktor, der beim Typ 2 regelmäßig mit Übergewicht vergesellschaftet ist. Die Insulinresistenz hat eine allgemein gesteigerte Entzündungsbereitschaft zur Folge. Auch das Zahnbett ist betroffen, initiiert durch die Anwesenheit parodontal-pathogener Keime. Es kommt zu einer vermehrten Ausschüttung von Adipozytokine, einschliesslich des Tumor-Nekrose-Faktors alpha (TNF-alpha), welches weitere Gewebezerstörung auslösen kann.
Im Gegenzug kann die bei der Parodontitis vermehrte Aktivierung von Interleukin 1 (IL-1), Interferon und Gram-negative Lipopolysaccharide den Fettstoffwechsel stören und zu einer weiteren Verstärkung des Übergewichts beitragen.
Spezielle Therapie
Der erste Schritt ist die Aufklärung des Patienten, dass Übergewicht ein Risiko darstellt. Gewichtsreduktion und Normalisierung des Fettstoffwechsels sind nicht nur aus parodontalen Gründen ein wichtiges Gesundheitsziel. Weitere Maßnahmen orientieren sich an den bewährten Konzepten der Parodontitisbehandlung.
Fazit:
Die Adipositas gehört sicherlich zu den am meisten unterschätzten Risikofaktoren der Parodontitis. Die Therapie des Übergewichts ist zwar medizinisch eher eine leichte Herausforderung- im wahren Leben sind die Dinge aber oft nicht so einfach.
Quelle:
Hatem, Amin E., Epidemiology and Risk Factors of Periodontal Disease, Periodontal Diseases – A Clinician’s Guide, Dr. Jane Manakil (Ed.), ISBN: 97 8-953-307-818-2, (2012).
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H.-C. Plagmann, Lehrbuch der Parodontologie, Carl Hanser Verlag München Wien (1998)
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