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Schwere Paradontitis mit Mitte 20 …
Antibiotika

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Die Fragen in unserem Parodontose-Selbsttest sind so gewählt, dass Sie sie entweder direkt oder mit Hilfe eines Spiegels leicht beantworten können. So können Sie sich schnell über Ihr persönliches Parodontitis-Risiko informieren. Zur 1. Frage.

Spezielle Infektionen des Zahnfleisches

Im Gegensatz zu der Zahnfleischentzündung durch Zahnbeläge, bei der der Biofilm-Plaque-Komplex die entscheidende Relevanz für die Entwicklung der Erkrankung hat, sind die nicht plaque-induzierten Erkrankungen des Zahnfleisches entweder eigenständige Erkrankungen oder als Begleitsymptom einer übergeordneten Erkrankung zu sehen. Dadurch stellen sie meist auch keine Risikoerkrankungen für eine chronische Parodontitis dar. Die Abgrenzung dieser Erkrankungen ist für die Differentialdiagnose und damit für die Therapie der Parodontitis aber wichtig.

Zahnfleischentzündungen durch spezielle virale und bakterielle Erreger

Es gibt Viren und Bakterien, die nicht der dentalen Plaque angehören, keinen Biofilm bilden und dennoch Entzündungen des Zahnfleisches hervorrufen können.

Herpesgingivitis, Masern und Röteln

Die Erstinfektion mit dem Herpes-simplex-Virus geht häufig mit deutlichen Allgemeinerscheinungen wie Fieber und Krankheitsgefühl einher. Im Mund beobachtet man das Auftreten vieler Bläschen, die nach Aufbrechen schmerzhafte offene Stellen (Aphten) an der Mundschleimhaut hinterlassen. Die Mundschleimhaut inklusive Zahnfleisch können entzündlich gerötet sein.
Auch die viralen Infektionskrankheiten Masern und Röteln gehen typischerweise mit Entzündungszeichen des Zahnfleisches einher.

Spezifische bakterielle Infekte: Lues

Historisch von großer Bedeutung ist das Bakterium Treponema pallidum, der Erreger der Syphilis. Das heute nur noch sehr selten anzutreffenden Spätstadium der Syphilis zeigte charakteristische, stanzenförmige, tief destruierende Defekte an Zahnfleisch und Gaumen (Gummata).

Soor der Mundhöhle (Pilzinfektion durch Candida albicans)

Bekannterweise entstehen Pilzinfektionen der Mundhöhle nach einer Antibiotikatherapie oder im Zusammenhang mit Veränderungen der Mundflora durch andere Ursachen, z.B. durch Milieuveränderung unter Prothesensätteln. Im akuten Zustand treten starke Rötungen und weißliche Effloreszenzen in Form von abwischbaren Belägen auch am Zahnfleisch auf.

Mehr zum Thema Soor (Hefepilzinfektion) der Mundhöhle.

Fazit:

Die Differentialdiagnose der Gingivitis, die am häufigsten durch Plaque verursacht wird, muss auch andere Infektionsursachen (Viren, Bakterien, Pilze) in Betracht ziehen.

Literatur:
Deutsche Gesellschaft für Parodontologie, Die Klassifikation der Parodontalerkrankungen, Quintessenz Verlag, 1. Auflage (10. Juni 2013)
H. F. Wolf, K. u. E.M. Rateitschak, Band 1: Parodontologie: Farbatlanten der Zahnmedizin Thieme; 3. Auflage (2012)
Straßburg, M u. Knolle, G.: Farbatlas und Lehrbuch der Mundschleimhauterkrankungen, Quintessenz Berlin; Auflage: 3., Unveränderter Nachdruck der 3. Auflage (Mai 1991)