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Gingivektomie – Abschneiden der Zahnfleischtaschen

Im Rahmen einer normalen Parodontosebehandlung gilt das Abschneiden der Zahnfleischtaschen  heutzutage als obsolet. Nur bei überschüssiger Zahnfleischbildung, Zahnfleischwucherungen (Gingivahyperplasie) oder bei modellierenden Zahnfleisch-Operation hat die Gingivektomie aktuell noch einen Stellenwert. Auch kann ein Ausdünnen bei sehr dickem Zahfleisch in manchen Fällen von Vorteil sein.

Bei Zahnfleischwucherungen manchmal indiziert

Einige Wirkstoffe, die regelmäßig gegen Bluthochdruck, Epilepsie und Depressionen eingenommen werden müssen, regen das Zahnfleisch zu Wucherungen an. Ein solch extrem verdicktes Zahnfleisch kann die Mundhygiene sehr erschweren, sodass die Beläge/Plaque nicht richtig entfernt werden. Es kann sich ein ungünstiger Kreislauf aus Zahnfleischentzündungen (Gingivitis), Taschenbildung und weiterer Zahnfleischwucherung entwickeln. Wenn eine Medikamentenumstellung nicht möglich ist, kann ein Versuch mit einer modellierenden Zahnfleischresektion (Gingivektomie) gestartet werden. Mit einem Rezidiv sollte man aber rechnen, da der Auslöser nicht eliminiert wurde.

Vorgehen

Man unterscheidet zwischen einer externen Gingivektomie, bei der das Zahnfleisch von außen einfach weggeschnitten wird, und einer internen Gingivektomie, bei der der Zahnfleischlappen von innen ausgedünnt wird.

Externe Gingivektomie:

Nach Lokalanästhesie erfolgt eine gründliche Reinigung der Zahn- und Wurzeloberfläche. Dann erfolgt das Abtragen der überschießenden Gingiva mittels Skalpell, Laser oder elektrochirurgisch. Alle Methoden sind gleichwertig zu beurteilen. Eine Naht ist selten erforderlich, jedoch kann ein Zinkoxid-Eugenol-Verband (Zahnfleischverband) bei stärkeren Blutungen hilfreich sein, wobei Tragekomfort und Ästhetik eine lange Tragedauer wohl kaum zulassen.

Es entstehen leichte Wundschmerzen, die man mit Ibuprofen 400mg oder Paracetamol 500mg nach Bedarf behandeln kann.

Interne Gingivektomie:

Nach Lokalanästhesie erfolgt hier eine Lappenbildung wie bei der Osteoplastik. Dieser Zahnfleischlappen wird von der Innenseite ausgedünnt, repositioniert und mit Nähten fixiert. Die Nahtentfernung erfolgt nach 1 Woche.

Danach hat man in der Regel nur mit leichten Wundschmerzen zu rechnen, denen man mit Ibuprofen 400mg oder Paracetamol 500mg begegnen kann.

Vorteile:

Durch Gingivektomie kann eine bessere Pflegbarkeit erzielt werden

Nachteile:

Unangenehmer Eingriff,
wenn die Ursache der Gingivahyperplasie (Medikamenteneinnahme) nicht beseitigt sind, Rezidiv

Fazit:

Das Abschneiden des Zahnfleisches um Zahnfleischtaschen zu verkleinern, ist nicht mehr Bestandteil einer modernen Paorodontaltherapie.

Quelle:
G. Durstberger, C. Bruckmann, Chirurgische Parodontaltherapie – ist “resektiv” noch angesagt?, ZWPonline, 2010