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Zahnlockerung und Zahnverlust
Die Mundhöhle ist auf Grund ihrer Gegebenheiten der ideale Ort für Bakterien, um sich anzusiedeln und zu vermehren: Sie finden ein feuchtwarmes Milieu vor, häufigen Nahrungsnachschub, sowie anatomische und ökologische Nischen (z.B. Zahnzwischenräume, Zungenrücken, überstehende Füllungsränder, etc.), wo sie sich in Form von Zahnbelägen (Plaque) anheften können.
Bis heute sind ca. 500 verschiedene Bakterienarten in der Mundhöhle gefunden worden. Diese befinden sich normalerweise allerdings in einem nicht krankmachenden Gleichgewicht. Teilweise übernehmen sie auch symbiotische, schützende Funktion. Die meisten Bakterien sind also gar nicht schädlich für uns..
Grad 0: keine abnorme Beweglichkeit
Grad 1: gerade fühlbare Beweglichkeit
Grad 2: sichtbare Beweglichkeit
Grad 3: beweglich auf Lippen-/Zungendruck, auch in axialer Richtung
Natürlich ist die Prognose eines Zahnes von der Ursache und dem Lockerungsgrad abhängig.
Knochenverlust bedeutet Verlust der Zahnverankerung
Die Parodontitis stellt die mit grossem Abstand häufigste Ursache für wackelnde Zähne dar. Der Mechanismus liegt klar auf der Hand. Wenn der Knochenabbau ein für die absolute Festigkeit notwendige Mass an Knochenhalt unterschreitet, fängt der Zahn an zu wackeln. Für das Ausmass der Lockerung ist aber nicht nur der absolute Knochenverlust verantwortlich. Auch die Entzündungsaktivität, Qualität des Rest-Attachements und die Belastung des Zahnes durch Funktion und Hebelkräfte spielen eine Rolle.
Zahnbeweglichkeit auch nach Zahntrauma erhöht
Nach plötzlicher Gewalteinwirkung sind alle Schädigungen von leichter Lockerung bis zum Totalverlust (ausgeschlagener Zahn) möglich. Je nach Ausmass der Schädigung kann eine vollständige Heilung erfolgen.
Auch chronische Überlastungen durch Knirschen, Pressen, Frühkontakte oder Zahnersatz können zu Zahnlockerungen führen. Der Zahnhalteapparat reagiert in solchen Fällen mit adaptiven Umbauprozessen im Bereich des Knochens, wie z.B. Verbreiterung des Spaltes zwischen Zahnwurzel und Knochen. Dadurch ergibt sich eine erhöhte Zahnbeweglichkeit, ohne sonstigen Knochenabbau. Nach Entfernung der störenden Überbelastung sind die Umbaureaktionen reversibel und der Zahn festigt sich wieder.
Zahnlockerung durch Entzündungen unter der Wurzel
Auch bei Entzündungen an der Wurzelspitze (endodontische Ursache) sind Zahnlockerungen möglich. Insbesondere. Wenn eine Entzündung an der Wurzelspitze eines toten Zahns eine gewisse Grösse und Aktivität erreicht, kann dieser Entzündungsprozess Druck auf die Wurzel ausüben und den Zahn aus dem Kiefer herausdrücken. Dann entsteht ein Frühkontakt beim Zubeissen, der in der Regel schmerzhaft ist. Diese zusätzliche Überlastung kann eine Lockerung noch verstärken.
Je nach Ausmass der Entzündung und den dementsprechenden therapeutischen Optionen ist eine vollständige Ausheilung möglich.
Therapie und Prognose der Zahnlockerung
Vor einer Parodontosebehandlung sollten alle anderen Gründe für eine erhöhte Zahnbeweglichkeit (endodontisch, okklusales Trauma) ausgeschlossen bzw. behandelt werden.
Die Prognose für gelockerte Zähne bei einer Parodontitis ist abhängig vom Verlust des Zahnhalteapparates. Leicht gelockerte Zähne festigen sich nach Therapie und Ausheilung der aktiven Entzündung in der Regel wieder. Selbst stärker gelockerte Zähne können nach Therapie stabiler werden. Bei deutlich gelockerten Zähnen (Grad 2 und 3) sollte allerdings eine Schienung erfolgen, da durch die ständige Bewegung keine Ruhe im Zahnbett einkehrt. Die Ruhigstellung unter der Schienung kann jedoch eine Ausheilung mit Stabilisierung ermöglichen, wenn die Parodontosebehandlung erfolgreich ist. Wie lange eine solche Schienung Sinn macht, muss im Einzelfall entschieden werden.
Bei sehr stark gelockerten Zähnen ist die rechtzeitige Entfernung oftmals die beste Option, da hoffnungslose Zähne Ausgangspunkte für Parodontitis-Reinfektionen darstellen.
Fazit:
Ein wackelnder Zahn ist meist ein Hinweis auf eine fortgeschrittene Parodontitis mit einem entsprechenden Knochenabbau. Auch gelockerte Zähne können unter den richtigen Massnahmen durchaus erhalten werden.
Literatur:
Deutsche Gesellschaft für Parodontologie, Die Klassifikation der Parodontaler krankungen,, Quintessenz Verlag, 1. Auflage (10. Juni 2013)
H. F. Wolf, K. u. E.M. Rateitschak, Band 1: Parodontologie: Farbatlanten der Zahnmedizin Thieme; 3. Auflage (2012)
Jamal M Stein, Georg Conrads et al., Moderne Parodontologie in der Praxis: Band 1: Grundlagen, Klassifikation und Diagnostik, Spitta Verlag, 2010
Bildquelle: istockphoto 18305581