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Die Fragen in unserem Parodontose-Selbsttest sind so gewählt, dass Sie sie entweder direkt oder mit Hilfe eines Spiegels leicht beantworten können. So können Sie sich schnell über Ihr persönliches Parodontitis-Risiko informieren. Zur 1. Frage.
Markerkeim Treponema denticola
Treponema denticola ist ein Bakterium, das wegen seiner Beweglichkeit tief in die Zahnfleischtasche eindringt und große pathogene Potenz besitzt. Es ist vor allem bei fortgeschrittener Parodontitis anzutreffen, aber auch der Leitkeim und damit der Hauptverantwortliche für die Ausbildung einer NUG/NUP (eine akute und sehr rasch zerstörende Entzündung des Zahnhalteapparates). Er gehört mit Porphyromonas gingivalis und Tanerella forsythia zum sogenannten “roten Komplex“, der die stärkste zerstörische Bakterienkombination darstellt.
Wissenschaftlicher Steckbrief von Treponema denticola
- gehört zu der Klasse der Spirochäten
- asaccharolytisches, bewegliches Stäbchen
- anaerob, d.h. benötigt keinen Sauerstoff
- gramnegativ
- Parodontitis-Aktivität: ++++
- nachweisbar über parodontologische Bakterientests
Wirkweise von Treponema denticola auf den Zahnhalteapparat
Durch seine starke Beweglichkeit und seine Möglichkeit sich an die Oberflächen der Zahnfleisch-Epithelzellen anzuheften, erfolgt durch die Absonderung von proteolytischen (Eiweiss-zersetzenden) Enzymen deren Auflösung. Desweiteren bewirkt es die Aktivierung von körpereigenen, kollagenabbauenden Enzymen und hemmt oder blockiert die Abwehrreaktion, so dass eine verminderte Beseitigung von eindringenden Bakterienteilen stattfindet. Außerdem stimuliert es zusätzlich noch die Produktion von zerstörenden Botenstoffen (IL(Interleukin)-1alpha und TNF (Tumornekrosefaktor)-alpha).
Treponema denticola ist empfindlich gegen folgende Antibiotika:
- Metronidazol
- Clindamycin
- Doxycyclin (Reservepräparat)
Therapiemöglichkeiten:
Neben der klassischen Therapie der Wurzelglättung und Wurzelreinigung (Parodontosebehandlung) kann bei Nachweis einer erhöhten Konzentration von Treponema denticola, aufgrund seiner starken zerstörerischen Potenz, die zusätzliche Verabreichung eines Antibiotikums in Tablettenform indiziert sein.
Dosierung: siehe Kapitel Antibiotikatherapie.
Literatur:
Anne D. Haffajee, Systemic Anti-Infective Periodontal Therapy. A Systematic Review, Annals of Periodontology, December 2003, Vol. 8, Nr. 1, 115-181
Michael N. Sela, Role of Treponema Denticola in Periodontal Diseases, Critical Reviews in Oral Biology & Medicine, 2001, vol. 12, Nr.5, 399-413
Socransky, S.S., Haffajee, A.D., Cugini, M.A., Smith, C., Kent, R.L.: Microbial complexes in subgingival plaque. J. Clin. Peridontol. 25, 134–144 (1998)
Stanley C. Holt andJeffrey L. Ebersole, Porphyromonas gingivalis, Treponema denticola, and Tannerella forsythia: the ‘red complex’, a prototype polybacterial pathogenic consortium in periodontitis, Periodontology 2000, Volume 38, Issue 1, pages 72–122, June 2005