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Die Fragen in unserem Parodontose-Selbsttest sind so gewählt, dass Sie sie entweder direkt oder mit Hilfe eines Spiegels leicht beantworten können. So können Sie sich schnell über Ihr persönliches Parodontitis-Risiko informieren. Zur 1. Frage.

Bakteriennachweis: Markerkeimdiagnostik über DNA-Tests

Um Bakterien zu identifizieren gibt es direkte und indirekte Methoden. Da das Anzüchten insbesondere der für die Parodontitis typischen anaeroben (ohne Sauerstoff lebenden) Bakterien kompliziert ist, hat sich für den bakteriologischen Nachweis der entscheidenden Markerkeimen die einfachere Methode durchgesetzt: der Gen-Nachweis.

Der Gennachweis reicht aus Markerkeime zu identifizieren
Der Gennachweis reicht für die Bakterienidentifikation meist aus

Um die Bakterien zu  entschlüsseln wird die DNS aus der Plaque- oder Sekretprobe isoliert. Polymerasekettenreaktion [PCR], RT [Realtime]-PCR, ELISA, RIA, Immunfluoreszenz) kommen hierfür zum Einsatz.

Lebende  Bakterien für molekularbiologische Untersuchung nicht notwendig

Die Verfahren haben eine ausreichend hohe Sensitivität und Spezifität, d.h. sie können die Bakterien schon in geringer Menge ausfindig machen und sie auch noch unterscheiden. Eine Anzahl von 100 Keimen in der Probe reicht schon für den Nachweis. Eine geringere Anzahl kann zwar nicht gemessen werden, könnte wiederum aber auch ungefährlich sein. Lebende Keime sind für molekularbiologische Untersuchungen nicht erforderlich.

Probenentnahme für Genmaterial ist einfach

Nachdem die Zahnfleischtasche so gut wie möglich getrocknet und damit von Speichel befreit wird, wird eine sterile Papierspitze dann in die Zahnfleischtasche geschoben und für 10-20 sek dort belassen. Die Papierspitzen mit dem gewonnenen, aufgesaugten Sekret werden dann in einem Mini-Behälter verschickt. Für einen aussagekräftigen Befund sollte die Wahl für die Entnahme auf 4 bis 6 Zahnfächer mit den höchsten Entzündungsaktivitäten fallen. Von einigen Herstellern (Hain-Lifescience:micro-Ident®, meridol® Paro Diagnostik) gibt es bereits konfektionierte Systeme für die Entnahme und Einsendung.

Die gewonnenen Proben können im übrigen auch für die Diagnostik der Entzündungsaktivität (MMP-8-Test) genutzt werden.

Vorteile der molekularbiologischen Analyse

  • Einfache Entnahme/Materialgewinnung
  • Gute Sensitivität (sicherer Nachweis)
  • Gute Spezifität (Unterscheidung der Bakterien)
  • kostengünstig

Nachteile des molekularbiologischen Analyse

keine Identifikation von Subspezies der Bakterienstämme (unterschiedliche Aggressivität)
keine exakte Antibiotikaempfehlung, da kein Antibiogramm möglich (Lebendanzüchtung durch Kultur erforderlich)

Alternativ: Nachweis über Bakterienkulturen (Lebendanzüchtung) oder Dunkelfeldmikroskopie

Hier gibt es Infos zu den Kosten für die Markerkeim-Analyse.

Fazit:

Das heute meist verwendete molekularbiologische Testverfahren ist einfach zu handhaben und die Ergebnisse reichen aus, um die Entscheidung für eine unterstützende Antibiotikatherapie treffen zu können.

Quellen:
P. Eickholz, F. Baron, B. Dannewitz, Glossar der Grundbegriffe für die Praxis, Parodontologische Diagnostik, Teil 3: Mikrobiologie, Parodontologie 2008;19(2):165-174
Mikrobiologische Diagnostik in der Parodontitistherapie; Gemeinsame Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DGP) und der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten (DGZMK), DZZ 60 (2005) 12

Bildquelle fotolia norman blue