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Die Fragen in unserem Parodontose-Selbsttest sind so gewählt, dass Sie sie entweder direkt oder mit Hilfe eines Spiegels leicht beantworten können. So können Sie sich schnell über Ihr persönliches Parodontitis-Risiko informieren. Zur 1. Frage.
Mundspüllösungen
Mundspülungen sind in der Lage, Bakterien abzutöten, Remineralisierungen von Zähnen (Fluoride) zu erzielen und Zahnfleischentzündungen zu reduzieren. Sie können also viel mehr als klassische Mundwasser, die nur für frischen Atem sorgen. Durch die kurze Verweildauer in der Mundhöhle und die geringe mechanische Reinigung sind Mundspüllosungen aber kein Ersatz für die Zahnbürste. Durch ihr Potential, Bakterien in Nischen und eine erneute Plaquebildung auf sauberen Zahnoberflächen zu reduzieren, sind sie für die Behandlung der Parodontose unstrittig von Nutzen. Als Zusätze in Mundduschen und vor/bei chirurgischer Parodontitisbehandlung gelten sie als besonders hilfreich.
Desinfektion und Destabilisierung der Plaque
Die verschiedenen auf dem Markt erhältlichen Wirkstoffe können wissenschaftlich nicht alle eine gleich gute Wirksamkeit gegen Plaqueneubildung nachweisen. Zu den wirksamen Substanzen gehören
- Chlorhexidindigluconat (CHX),
- Triclosan (z.B. Colgate Plax®)
- ätherische Öle (z.B. Listerine®)
- Amin-/Zinnfluorid (z.B. Meridol®)
- Pflanzenöle: “Ölziehen”
Verweildauer in der Mundhöhle sollte lang sein
Durch den natürlichen Speichelfluss wird alles in der Mundhöhle schnell verdünnt und abtransportiert. Eine hohe Bindungskraft der Wirksubstanz ist nötig, damit eine ausreichend hohe und anhaltende Wirkstoffkonzentration vor Ort erzielt werden kann.
Störung der Mundflora vermeiden
Die Mundflora, die ja nicht nur schädigende Keime beherbergt, sondern vor allem aus nützlichen, schützende Bakterien besteht, kann durch zu starke und zu lang desinfizierende Eingriffe (z.B. auch nach Einnahme eines Antibiotikums) nachhaltig gestört werden, so dass es zur Überwucherung von Pilzen kommen kann (z.B. Candidiasis). Mundspülungen sollten das ökologische Gleichgewicht der Mundhöhle daher nicht zerstören.
Nicht alle Zusätze in Mundspülungen sind unbedenklich
Alkohol ist ein typischer Zusatz bei Mundspülungen (28% z.B. in Listerine®), der per se eine desinfizierende Wirkung hat und sogar plaquereduzierende Eigenschaften haben soll. Bei niedrigen Konzentrationen ist dies jedoch fraglich; Alkohol kann aber dagegen das Zahnfleischepithel reizen und schädigen, was mit Jucken und Brennen verbunden ist. Andere Inhaltsstoffe (Geschmacksmittel, Konservierungsstoffe, Farbstoffe) können Unverträglichkeitsreaktionen auslösen. Der Wirkstoff Triclosan ist aufgrund seiner Nebenwirkungen durchaus umstritten.
Fazit:
Mundspüllösungen unterstützen die Mundhygiene und sind zur Desinfektion bei parodontalchirurgischen Eingriffen hilfreich. Sie dringen in Nischen vor und sind nicht nur bei Patienten mit manuellem Handicap eine sinnvolle Therapieergänzung bei Parodontose.
Quellen:
C.E. Dörfer, H.J. Staehle, Strategien der häuslichen Plaquekontrolle, Zahnmedizin up2date, Thieme (2010)
M. Neubauer, Mundspüllösungen – Die Bewertung ihrere antibakteriellen Aktivität mit Hilfe intraoraler telemetrischer Plaque-pH-Messung im Vergleich mit klinischen Parametern, Dissertation, Medizinische Fakultät, Friedrich-Schiller-Universität Jena, 2008
Bildquelle: Fotolia EuToch