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Die Fragen in unserem Parodontose-Selbsttest sind so gewählt, dass Sie sie entweder direkt oder mit Hilfe eines Spiegels leicht beantworten können. So können Sie sich schnell über Ihr persönliches Parodontitis-Risiko informieren. Zur 1. Frage.

Nicht erhaltungswürdiger Zähne ziehen. Aber welche?

Es ist nun mal so: nicht jeder erkrankte Zahn ist auch zu retten. Bei der Parodontose ist das Ausmaß des Knochenabbaus entscheidend, ob man einen Zahn besser ziehen oder erhalten soll. Aber es gibt eine ganze Reihe von anderen Gründen, wie z.B. die kariöse Zerstörung,  Wurzelentzündung eines abgestorbenen Zahns oder eine Zahnfraktur, die einem Zahn den Garaus machen können. Die Grenzen zwischen Rettung und Zange sind dabei nicht immer leicht zu ziehen.

Zahnbewertung: gut, schlecht oder fraglich

Im Rahmen der Diagnostik und Behandlungsplanung muss jeder einzelne Zahn sorgfältig beurteilt und einer Bewertung zugeführt werden:

  • sicher erhaltungswürdig
  • sicher nicht erhaltungswürdig
  • zweifelhaft

Für stabil im Knochen stehende, kariesfreie Zähne mag die Entscheidung „Daumen nach oben“ leicht zu treffen sein. Bei kritischen Zähnen spielt die Aussicht auf dauerhaften Erfolg einer Behandlung eine wichtige Rolle. Eine Karies kann bis zu einem gewissen Grad mit einer Füllung behandelt werden. Eine Wurzelentzündung durch eine Wurzelbehandlung. Eine Kombination aus verschiedenen Erkrankungen kann aber gegen den Zahnerhalt sprechen. Im Einzelnen müssen die Zähne bezüglich der Wertigkeit und Prognose auf folgenden Erkrankungen abgeklopft werden:

Fortgeschrittene Parodontitis

Das Ausmass des Knochenverlusts ist entscheidend

Paro-Endo-Läsion mit vollständiger Zerstörung des Zahnbetts
Fataler Knochenverlust

Bei einem Knochenabbau bis zur Wurzelspitze ist der Zahn definitiv nicht mehr erhaltungswürdig (End o-Paro-Läsion); bei einem Knochenverlust von 2/3 und mehr ist der Erhalt (je nach Art der Knochentasche) zumindest als „zweifelhaft” einzustufen. Insbesondere bei deutlichen Lockerungsgraden ist der Erhalt in Frage zu stellen.

Schlechtere Prognose bei Furkationsbefall

Abhängig von der Ausprägung des Knochenabbaus im Furkationsbereich ist der Zahn noch als “zweifelhaft” (Furkationsbefall Grad 1 und 2) einzustufen oder auch schon als “nicht erhaltungswürdig” (Grad 3) im Oberkiefer.

Wurzelentzündungen toter Zähne

Abhängig von der   Ausprägung des Knochenabbaus im Furkationsbereich ist der Zahn noch als “zweifelhaft” (Furkationsbefall Grad 1 und 2) einzustufen oder auch schon als “nicht erhaltungswürdig” (Grad 3) im Oberkiefer.

2 tote Zähne mit nicht vollständiger Wurzelfüllung und Entzündungen
Tote Zähne mit Entzündungen

Zahnfrakturen, Wurzelfrakturen, zerstörende Karies

Tief zerstörte Zähne oder auch gebrochene  Zahnwurzeln stellen ein K.O.-Kriterium für den Zahnerhalt dar. Das gleiche gilt für sehr ausgedehnte kariöse Zerstörung, wenn sie die Zahnwurzel irreparabel angegriffen hat. In den meisten Fällen ist es allerdings abhängig von der Lokalisation und Ausmaß der Karies, ob der Zahn gut zu behandeln, “zweifelhaft” oder “nicht erhaltungswürdig” ist.

Karies mit Wurzelzerstörung
Karies mit Wurzelzerstörung

Geplanter Zahnersatz verlangt kritische Auswahl

Ein wichtiger Aspekt ist eine eventuelle Planung von Zahnersatz. Zähne die für den Halt von Zahnersatz benötigt werden, müssen für eine gute Prognose besonders stabil im Kiefer stehen. Hier muss noch mal schärfer geurteilt werden. Ist der Zahn wichtig zum Halt des Zahnersatzes, hat/bekommt er einen Gegenzahn durch Zahnersatz und hat damit wieder eine Kaufunktion?

Fazit:

Die Grenze zwischen erhaltungswürdigen und unrettbaren Zähnen, kann durchaus schwierig zu ziehen sein. Sie sollte aber schon frühzeitig erfolgen, um Patienten unnötige, frustrane Behandlungen zu ersparen, und eine sichere Gesamtplanung für den benötigten Zahnersatz auf den Weg zu bringen.

Quellen:
GC., Evidence-based approach for treatment planning options for the extensively damaged dentition, J Calif Dent Assoc. 2004 Dec;32(12):983-90
Kao RT., Strategic extraction: a paradigm shift that is changing our profession., J Prosthet Dent. 2010 Aug;104(2):80-91.
Machtei, E. E., Hirsch, I.: Retention of hopeless teeth: the effect on the adjacent proximal bone following periodontal surgery. J Periodontol 78: 2246- 2252 (2007) May;125(5):596-8, 600.
Cho GC., Evidence-based approach for treatment planning options for the extensively damaged dentition, J Calif Dent Assoc. 2004
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Zitzmann NU, Krastl G, Hecker H, Walter C, Waltimo T, Weiger R., Strategic considerations in treatment planning: deciding when to treat, extract, or replace a questionable tooth. J Periodontol. 2008 Jun;79(6):971-7.