Das Behandlungskonzept der Parodontitis
Die Behandlung der Parodontitis hat zum Ziel, den Entzündungsprozess des Zahnbetts zur Ausheilung zu bringen. Im Vordergrund steht dabei, schädliche Bakterien in den Zahnfleischtaschen sowie der gesamten Mundhöhle zu eliminieren und eine gesunde Basis zu schaffen, die eine Neuansiedlung der Bakterien verhindern kann. Um dies auch bei schweren Verlaufsformen zu erreichen, ist ein strukturiertes Behandlungskonzept notwendig, das aus vorbereitenden Maßnahmen, der eigentlichen Therapie und einer abgestimmten Nachsorge besteht.
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Parodontitis: moderne Behandlungskonzepte sind gefragt |
Die Vorbehandlung
Bevor es mit der gezielten Behandlung der Wurzeloberflächen losgehen kann, muss durch vorbereitende Maßnahmen die Grundlage für den Erfolg gelegt werden. Ein Hauptaugenmerk sollte dabei auf die Analyse und Elimination der Risikofaktoren gelegt werden.
- Optimierung der eigenen Mundhygiene
- Entfernung hoffnungsloser Zähne
- Therapie anderer Zahn- und Kiefererkrankungen (Karies, Wurzelentzündungen etc.) und Elimination von Störfaktoren, Fehlbelastungen
- Modulation von Gewohnheiten (Stress, Rauchen, Ernährung etc.)
Des weiteren sollte eine professionelle Zahnreinigung zur Säuberung aller Zahnbereiche erfolgen.
In leichten Fällen kann schon eine konsequente Vorbehandlung ausreichen, um Heilung zu erzielen. Zumindest wird durch diese ersten Maßnahmen eine Basis geschaffen, um erfolgreich die nächste Etappe angehen zu können:
Die nichtchirurgische Parodontitistherapie
Die moderne zahnärztliche Parodontitistherapie basiert vor allem auf nichtchirurgischen Massnahmen. Als Basis für den Erfolg ist hierbei zunächst die Reinigung und Glättung der Wurzeloberfläche anzusehen:
- Wurzelglättung (unter lokaler Betäubung) mit Scaling und Rootplanning (SRP), die sogenannte geschlossene Parodontosebehandlung
Weitere nichtchirurgische Maßnahmen beinhalten
- die Antibiotikatherapie, alleine oder in Kombination mit Wurzelglättung oder chirurgischer Behandlung und seltener
- spezielle entzündungshemmende oder immunmodulierende Medikamente
Die chirurgische Parodontitistherapie
Nur in Fällen, die auf obige, „konservative“ Behandlung nicht ausreichend ansprechen, sollte an den entsprechenden Zähnen dann eine chirurgische Parodontitistherapie erfolgen. Sie umfasst das Freilegen der Zahnwurzeln mit Wurzelreinigung unter Sicht und gegebenenfalls Korrekturen des Knochen- und Weichgewebes. Auch dieser Behandlungsschritt kann sehr gut unter lokaler Betäubung erfolgen.
Auch rekonstruktive Eingriffe, wie
- gesteuerte Geweberegeneration des Zahnfleisches (GTR) und des Knochens (GBR)
- Papillenrekonstruktion oder
- Rezessionsdeckungen
fallen unter den Begriff "Parodontalchirurgie".
Nach Abschluss der therapeutischen und rekonstruktiven Phase erfolgt die
Parodontitis-Nachsorge
In der zeitgemäßen Parodontalbehandlung wird der Nachsorge, mit Untersuchungen im Recall und professioneller Zahnreinigung, ein besonders hoher Stellenwert eingeräumt.
Das rechtzeitige Erkennen eines Rezidivs bzw. seine Verhinderung durch regelmäßige Intensivreinigungen stellen ein Grundprinzip der modernen Zahnheilkunde dar.
Literatur:
Detlef Heidemann, Praxis der Zahnheilkunde Band 4, Parodontologie, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH; Auflage: 4 (1. März 2005)
H. F. Wolf, K. u. E.M. Rateitschak, Band 1: Parodontologie: Farbatlanten der Zahnmedizin Thieme; 3. Auflage (2012)
Bildquelle: Fotolia Kzenon

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