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Resektive Parodontalchirurgie - hilft das Wegschneiden?

Die moderne resektive (wegnehmende, wegschneidende) Parodontalchirurgie kann durch modellierende Entfernung des Zahnfleisch, von Zahnwurzeln oder Knochen günstigere Voraussetzungen für die Ausheilung einer entzündeten Tasche schaffen. Sie hat auch zum Ziel, Schmutznischen z.B. in Interdentalräumen zu beseitigen und so die Pflegbarkeit zu verbessern, was wiederum dem  Zahnerhalt zugute kommt.

Wegschneiden des Zahnfleisches: heute nur noch selten

Früher war die resektive Parodontalchirurgie eine typische Maßnahme, bei der das Wegschneiden von Zahnfleischtaschen als dessen Behandlung galt. Das ist heutzutage obsolet.

Mit dem heutigen Fokus auf Erhalt der Haltestrukturen (Parodont, Attachment) und vor allem den Möglichkeiten der wiederherstellenden, regenerativen Parodontologie, kommt das über 50 Jahre alte Abschneiden der Zahnfleischtaschen nur noch in ausgewählten Fällen zum Einsatz. Dann auch nicht mehr als eigenständige chirurgische Maßnahme, sondern im Rahmen einer Lappenkürettage (offene PAR-Behandlung). Auch eine Osteoplastik wird -wenn nötig- meist parallel zu einer Lappen-OP durchgeführt. Das vermeidet zusätzliche Belastungen für den Patienten.

Die verschiedenen resektiven Maßnahmen im Überblick

Osteoplastik

Nivellierung des durch den parodontalen Zerstörungsprozess entstandenen irregulären Knochenverlauf und der Knochenkrater. Mehr zum Thema Osteoplastik.

Furkationsbehandlung mittels Tunnelierung

Das ist eine spezielle Form der Osteoplastik, die auf eine Erweiterung/Öffnung eines Furkationsbefall abzielt, so dass diese Problemzone mit Interdentalbürsten oder Mundduschen leichter zu pflegen ist. Die Tunnellierung ist umstritten. Mehr zum Thema Furkationsbehandlung.

Wurzelresektion

Hier werden bei mehrwurzeligen (Backen-)Zähnen nicht erhaltbare Teile der Wurzel entfernt, um den Zahnanteil mit der/den guten Wurzeln erhalten zu können. Diese Verfahren sind:

Wurzelamputation

Eine Wurzelamputation ist die vollständige Entfernung einer Wurzel bei einem mehrwurzeligen Zahn. Die Zahnkrone bleibt erhalten. Es ist praktisch die Maximalform einer Wurzelspitzenresektion.

Hemisektion

Teilung des Zahnes und Entfernung einer Wurzel mit dem zugehörigen Zahnkronenanteil

Prämolarisierung

Teilung des Zahnes und jede Wurzel bleibt für sich mit dem zugehörigen Zahnkronenanteil im Kiefer als eigenständiger Zahn bestehen

Gingivektomie

Die Entfernung von überschüssig erscheinendem Zahnfleisch zur Verkleinerung der Taschentiefe, ist heutzutage keine probate Behandlung. Bei Zahnfleischwucherungen (Gingivahyperplasien) kann ein resektives Vorgehen durchaus indiziert sein. Mehr zum Thema Gingivektomie.

Wann sind resektive Massnahmen sinnvoll?

Zu den meisten resektiven Eingriffen gibt es kaum therapeutische Alternativen. Durch die Trennung eines mehrwurzeligen Backenzahns (Hemisektion, Wurzelamputation, Prämolarisierung s.o.) kann in bestimmten Fällen ein Zahn erhalten werden. Scharfe Knochenkanten mit dahinter liegenden Knochenkratern stellen unpflegbare Schmutznischen dar, die durch eine Osteoplastik verbessert werden können.

Wann sind resektive Massnahmen nicht zu empfehlen?

Natürlich haben aufwendige Maßnahmen nur dann Sinn, wenn die Chancen für den Zahnerhalt gut sind: perfekte Mundhygiene und richtige Indikation sind unabdingbar. Auf das berüchtigte Wegschneiden des Zahnfleisches wird man heutzutage meist verzichten können. gerade ästhetische Risiken müssen bedacht werden. Ein gewichtiger Punkt dürfte die Zumutbarkeit für den Patienten sein. Kaum einer wird sich über den Vorschlag freuen, an Zahnfleisch und Kieferknochen “rumzuschnibbeln”, ohne dass ein besonderer Behandlungserfolg zu erzielen ist.

Ist eine resektive Parodontalbehandlung schmerzhaft?

Da das Vorgehen meist im Rahmen einer offenen Parodontosebehandlung durchgeführt wird, sind die zu erwartenden Beschwerden (Wundschmerz) vor allem auf die Grundbehandlung zurückzuführen. Mehr zum Thema Schmerzen bei der Parodontosebehandlung.

Parodontitis.com-Fazit:

Durch gezielte resektive Parodontalchirurgie können Zähne erhalten werden. Verbesserte Pflegbarkeit ist dabei ein wichtiges Kriterium. Wie immer steht und fällt der Erfolg mit der richtigen Indikation, dem Engagement des Patienten und der Fähigkeit des Behandlers.

Quelle:
M. Kebschull, H. Dommisch, Resektive Parodontalchirurgie, Up2Date 6, Thieme-Verlag, 2012:525-551