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Das Parodontose-Forum: Hilfe bei Fragen zur Parodontitis

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Ratlos: Fortgeschrittene Parodontits, verschiedene Meinungen

Hallo,

ich bin w, 46 Jahre alt und leide leider schon unter einer fortgeschrittenen Parodontitis, die ich wegen meiner Zahnarztphobie viel zu lange verschleppt habe. Zudem habe ich Zöliakie und die ersten Schübe (Darm/Zahnfleisch) kamen schon mit 18 Jahren gleichzeitig, sodass ich einen Zusammenhang (Autoimmunreaktion) vermute. Gleich vorneweg: Ich betreibe meiner Meinung nach gute Zahnpflege (täglich Zahnseide seit vielen Jahren, gute elektr. Zahnbürste, ausgiebiges Putzen), esse aber auch immer schon viel Zucker.

Nun war ich endlich einige Male beim Zahnarzt (Röntgenaufnahme, Zahnfleischtaschenmessung, PZR) und bin ratlos. Wegen meiner Zahnarztphobie möchte ich die Behandlung in Sedierung oder Narkose vornehmen lassen und habe folgende Behandlungsvorschläge erhalten:

In ein- und derselben Praxis:
- Im Juni dieses Jahres wurde vorgeschlagen, erst einmal nur 2 Zähne zu ziehen, da alle anderen "Mobilität 0" haben, und eine chirurg. Parodontitsbehandlung in Vollnarkose durchzuführen.
- ein weiterer Arzt derselben Gemeinschaftspraxis (der erste war nicht da) hat mir dann die Zahnfleischtaschen gemessen. Er hat dann gemeint, er würde insgesamt 4 Zähne ziehen (da noch 2 weitere sehr tiefe Taschen haben).
- als ich das nächste Mal bei dem ersten Arzt war, wollte er dann auf einmal 9 Zähne im OK ziehen (auf Anraten des Arztes in Vollnarkose).
Zudem soll es dann fast eine Woche dauern, bis die Valplast-Prothese fertig ist, mit Anpassungen soll ich vorsichtshalber eineinhalb Wochen planen. D. h. ich müsste mich mindestens eine Woche im Haus verstecken, da dann im OK nur noch ein paar Frontzähne übrig wären!!

Abdrucknahme würde auch während der VN erfolgen wg. Würgereiz.

Auf erneute Nachfrage, warum denn nun gleich 9 Zähne, wurde mir gesagt, man sollte alles auf einmal machen und nicht scheibchenweise.

Ich verstehe, dass diese 9 Zähne alle befallen sind und möchte den Arzt nicht anzweifeln. Habe aber große Probleme damit, 1. dass ich so viele Meinungen gehört habe, 2. dass ich eine Woche praktisch ohne Zähne im OK rumlaufen soll und 3. Angst vor Komplikationen bei einem so großen Eingriff habe.
Vier Zähne würde ich mir ohne weiteres reißen lassen, bei denen sehe ich selbst, dass die nicht mehr erhaltungswürdig sind, aber die anderen? Sind nicht mobil, verursachen keine Beschwerden.

Ich habe ein kleines Unternehmen und bin selbständig und kann es mir einfach nicht leisten, unnötig auszufallen... jeder Tag Arbeitsunfähigkeit kostet Umsatz.
Insofern wäre mir eine "scheibchenweise" Lösung lieber, auch, wenn ich dann mehrmals Provisorien zahlen müsste, das wäre noch der geringere Verlust.

Haben Sie einen Rat für mich?

Vielen Dank!
Elke S.

hallo,
es ist nicht immer leicht, die erhaltungswürdigkeit eines parodontal geschädigten zahns einzuschätzen. neben dem zahnmedizinischen befund können auch behandlungstechnische gründe eine rolle spielen. es wird ja einen grund geben, warum bei ihnen eine vollnarkosebehandlung geplant ist. vielleicht will man ihnen das risiko für eine langwierige therapie (mit erneutem narkosebedarf) nicht zumuten?
natürlich lässt sich im vorfeld eine prothese fertigen, dafür müssten sie aber abdrücke machen lassen.
eine alternative wäre eine sedierung mit lachgas. einfacher, häufiger machbar, kostengünstiger und viel gesünder.
gruß
b. zahedi

Hallo Herr Dr. Zahedi,

herzlichen Dank für Ihre Einschätzung, ich bin mittlerweile zu dem Entschluss gekommen, mir noch eine Zweitmeinung einzuholen. Die Vollnarkose hat den Hintergrund, dass ich Angstpatientin bin. Ich würde es aber auch viel lieber mit Lachgas oder Sedierung versuchen, diese Möglichkeit wurde aber dann nicht mehr erwähnt. Ich habe den Eindruck, der Arzt befürwortet es, gleich alles in einem Aufwasch zu machen, aber mir ist es zu radikal und riskant.

Vielen Dank nochmals!

VG